Das AC besteht aus mehreren Runden (ca. 6) mit KO-System. Es wurden ca. 50 Personen eingeladen (davon 10 Männer), wovon am Ende ca. 6-7 übrig blieben. Das gesamte Auswahlverfahren dauerte ca. 7 Stunden. Die überwiegende Mehrheit der Bewerber war sehr leger (vereinzelt fast schon „ausgeflippt“) gekleidet. Anzug oder Kostüm trug nur eine Minderheit. Die am Ende Genommenen waren mehrheitlich leger, aber zumindest sauber gekleidet. Es handelte sich ausschließlich um Frauen.

Die erste Runde ist ein schriftlicher Test. Der Test ist vergleichsweise einfach. Es werden immer dieselben Tests verwendet (derzeit zumindest). Zwei Fragen sind dem noch hinzuzufügen: Was ist ein hors d’oeuvre? Wer war JAMES Watt? Bei den Städten von Europa, die man einzeichnen muss, erinnere ich mich nur noch an St. Petersburg, Madrid, Zürich, München, Frankfurt, Warschau, Kiew (?). Beim Englischtest sind folgende Vokabeln/Sätze hilfreich: Flugzeit, Landeanflug, Hutablage, Anschlussflug, landen, „Die Flugzeit wurde auf 1 Stunde berechnet.“ Für die Mathematikaufgaben sollte man sich vorher noch einmal kurz ansehen, wie man subtrahiert und addiert (mit größeren Zahlen).

Nachdem die Namen derer verlesen wurden, die nicht weiterkamen, wurden die Übriggebliebenen alphabetisch zu Einzelgesprächen hereingebeten. Diese dauerten ca. 2-3 Minuten. Es wurden persönliche und nicht persönliche Fragen gestellt, z.B.:
Was wissen Sie über Niki?
Warum wollen Sie Stewardess werden?
Warum haben Sie Ihr Nasenpiercing nicht herausgenommen?
Haben Sie schon jemals eine Stewardess mit Nasenpiercing gesehen?
Warum haben Sie sich das angezogen?
Wie lange brauchen Sie zum Flughafen?
Würden Sie für den Job auch umziehen?

Dann wurden wieder alle hereingebeten und es wurden die Namen derer verlesen, die bleiben durften. Es folgten wieder mehrere Runden mit Einzelgesprächen und Gruppendiskussionen. Teilweise wurde Englisch gesprochen, aber nur wenig. In den Gruppendiskussionen kam es darauf an, nicht zu viel, nicht zu wenig und nichts allzu Unsinniges zu sagen, also gewissermaßen das richtige Mittelmaß zu finden. Nach jeder Runde wurde wieder welche heimgeschickt. Nach der ersten dieser Runden waren sämtliche männliche Bewerber ausgeschieden.

Am Ende kam Niki Lauda, der die Auserwählten noch einmal kurz begutachtete und sein Einverständnis gab.

Allgemein ist zu sagen, dass die Prüfer sicher nicht durch ausgesprochene Sympathie glänzten. Horrorgeschichten, wie sie über die Prüfer von Niki teilweise in Foren zu lesen sind, kann ich aber nicht bestätigen. Negativ aufgefallen ist mir, dass ausländische Namen beim Verlesen derer, die nicht weiterkamen, in Einzelsilben und mit herablassendem Ton ausgesprochen wurden, was speziell in einer solchen Situation völlig überflüssig und auch mir unangenehm war. Überflüssig weil nutzlos war auch die Bemerkung an jene, die nicht weiterkamen, dass man sich freuen würde, sie einmal als Gäste an Bord begrüßen zu dürfen (mit einem übertriebenen, aufgesetzten Lächeln).

Dennoch erschien mir die Auswahl der Prüfer kompetent. Man muss sich aber auf jeden Fall damit anfreunden, dass bei dem Auswahlverfahren bewusst nicht die objektiv Besten ausgewählt werden. Die Kriterien für die Auswahl sind (mit Recht) auch sehr stark auf andere Aspekte gestützt. Letztendlich ist Niki eine Billigfluglinie, die vergleichsweise schlechte Arbeitsbedingungen bietet (keine Overnights, Flugzeug muss nach der Landung von der Cabin Crew aufgeräumt werden, wenn man was von der Welt sieht, dann nur aus dem Flugzeug). Es versteht sich daher von selbst, dass die Fluglinie nach Personen sucht, die ihr nicht nur als qualifiziert erscheinen, sondern von denen sie auch glaubt, dass sie sich in diesem Arbeitsumfeld wohl fühlen. Bei Akademikern mit 3 Fremdsprachen und Arbeitserfahrung in anderen Bereichen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie nicht lange bei der Fluglinie bleiben. Es gilt für Niki daher, einen Kompromiss zu finden. Das schlägt sich auch in den Stellenanzeigen nieder. Matura/Abitur wird dort im Gegensatz zu den meisten anderen Fluglinien nicht verlangt. Ein großer Teil, derer, die nicht genommen wurden, waren eindeutig überqualifiziert. Diese Personen flogen fast alle schon nach der zweiten Runde (dem Einzelgespräch) raus.

Zu denen, die übrig blieben, ist Folgendes zu sagen: Es waren hübsche Frauen zwischen 20 und 26, wobei das Äußere sicher nicht das einzige Kriterium war, denn viele andere schöne Frauen wurden nicht genommen. Nur eine von den Ausgewählten hatte studiert. Vielleicht die Hälfte hatte Matura. Sympathisches Wesen. Durchschnittliche Statur (schlank aber nicht dünn). Bodenständig. Teilweise recht unerfahren, also formbar. Dezent geschminkt. Eher informell aber sauber gekleidet.

Es gibt das Gerücht, dass Niki keine Männer nimmt. Früher wurden diese nicht einmal eingeladen. Mittlerweile werden sie (vielleicht aus rechtlichen Gründen) zwar eingeladen aber ausnahmslos in den ersten drei Runden nach Hause geschickt. Wenn da etwas dran ist, dann ist das sicher eine sehr unangenehme Praxis. Schließlich kommen männliche Bewerber mit dem Glauben zum Auswahlverfahren, dass sie zumindest eine Chance haben, werden aber letztendlich nur dazu benutzt, rechtliche Probleme für die Fluglinie zu vermeiden. Diese Informationen erhielt ich von drei unterschiedlichen Quellen. Ich nehme an, dass sie stimmt. Es gibt demnach zwar ca. 3 männliche Flugbegleiter bei Niki, diese wurden aber alle von Aero Lloyd übernommen (die Niki Lauda damals aufkaufte). Niki stellte noch keinen einzigen männlichen Flugbegleiter selbst ein. Ich empfehle Männern, sich keine Erwartungen von dem Auswahlverfahren zu machen, sondern es von Anfang an eher als nette Erfahrung oder Vorbereitung für ein anderes Auswahlverfahren zu betrachten.


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Hallo ihr Lieben,

also das wird ein langer und ausführlicher AC-Bericht. Ich möchte damit allen verdeutlichen, dass trotz aller Hindernisse und Widrigkeiten, es sich lohnt für seine Ziele zu kämpfen. Also, es geht los:

Mein AC als Flugbegleiter bei der LH war am Mittwoch, dem 4.7. gewesen. Nachdem ich Online-Assessment und Telefoninterview erfolgreich absolviert hatte, galt es nun diese Hürde zu nehmen.
Wie Ihr vielleicht wisst, war genau in diesem Zeitraum der Bahnstreik am toben. Das bedeutete für mich am Dienstag, also einen Tag vor dem AC ein Wechselbad der Gefühle. Ich hatte mir diesen Tag frei genommen um mich auf das AC vorzubereiten, denn eigentlich hätte ich in einem PR/ Öffentlichkeitsarbeitseminar sitzen sollen. Jedenfalls lief den ganzen Tag das Radio im Hintergrund und die RMV-Seite aktualisierte ich relativ häufig um auf dem laufenden bez. des Streiks zu bleiben. Es war echt der Horror. Morgens hieß es Streik, mittags hieß es, dass vielleicht gestreikt werden würde, nachmittags hieß es wieder ganz sicher Streik, gegen Abend hieß es dann nur teilweise Streik ab 7 Uhr. Zwischendrin hatte ich überlegt, ob es sinnvoll wäre, das AC zu verlegen aber:

1. hatte ich es schon einmal verlegt und wusste nicht wie das rüberkommt, wenn ichs nochmal verlegen würde und noch dazu wusste ich nicht, wie das mit dem Streik weitergeht. Die hätten theoretisch noch die ganze Woche streiken können, dann wäre eine Verlegung auf z.B. Freitag sinnlos gewesen. Zusätzlich wusste ich das ab der folgenden Woche die S8 mit der ich fahren musste nicht mehr die Station Regionalbhf anfahren würde für mehrere Wochen wegen Gleisarbeiten.

2. ich hatte auch versucht bei der Hotline der LH anzurufen, aber genau an diesem Tag war sie abgeschaltet wegen Schulung. Es war unglaublich, aber es kam einfach alles zusammen !!!

Ich habe dann meine Mutter um ihr Auto gebeten, was sie mir dann auch zur Verfügung stellte und sich von einer Freundin am nächsten Tag mitnehmen ließ.
Gegen halb 11 abends stand ziemlich sicher fest, dass ab 7 Uhr gestreikt werden würde und daß mit großer Wahrscheinlichkeit die S-Bahnen in Ffm fahren sollten.
Ich habe mir dann trotz allen Risikos eine Verbindung rausgesucht und notiert. Mein Gedanke war, dass ich ohnehin vor 7 Uhr in Ffm sein wollte und es so also vor dem Streik schaffen würde.
Am nächsten morgen bin ich um halb 5 aufgestanden und habe gegen 5 Uhr bei der Bahn-Hotline angerufen, wo mir versichert wurde, mein Zug würde fahren.
Ich habe dann um 5.38 Uhr den Zug tatsächlich genommen, bin aber mit dem Auto meiner Mutter zum Bahnhof gefahren (der liegt nur ca. 5 Minuten Weg von unserem Haus entfernt) um im Falle des Falles doch mit dem Auto fahren zu können (z.B. wenn der Zug doch nicht gefahren wäre). So konnte meine Mum also doch das Auto nehmen und ich fühlte mich wohler, da ich nicht genau gewusst hätte, ob ich alles gefunden hätte am Flugi (war noch nie dort).

Naja, unterwegs schaute ich mir noch bissel meine Unterlagen an, die ich mir zurecht gemacht hatte (Rollenspielsituationen, mögliche Fragen, englische Grammatik). Jedesmal wenn eine Ansage kam, zuckte ich innerlich zusammen, da ich dachte, nun würden wir doch wegen Streiks nicht weiterfahren können. Doch es ging alles gut und ich war erleichtert, als wir am Hbf in Ffm ankamen. Dort ging ich noch schnell im Mc Doof zur Toilette und sputete mich dann zu meiner S-Bahn zu kommen. Sie war pünktlich und es ging los.

Doch dann: Im Tunnel zwischen Stadion und dem Regionalbhf Flughafen (wo ich aussteigen musste) hielt die Bahn an. Durchsage: Wegen Streiks können wir nicht weiterfahren.

Ich war geschockt....so kurz vor dem Ziel holte mich der Streik doch noch ein. Ich hatte zwar, dank meines Puffers, den ich eingeplant hatte noch eine dreiviertel Stunde Zeit, dennoch wurde ich nervös. Doch der Fahrer meinte auch, dass es gleich weitergehen würde und dem war dann auch so.
Ca. 5 Mins. später fuhren wir in die Station ein und ich war am Flughafen angelangt.
Nun war ich etwas ruhiger, denn ob ich rechtzeitig kommen würde oder nicht, hing nun allein von mir ab und nicht mehr von streikenden Bahnfahrern. Da ich Hunger und Durst hatte, holte ich mir an der Bäckerei etwas zu trinken und ein Schokobrötchen.

Dann machte ich mich auf die Suche nach dem weg zum LH-Gebäude. Zuerst verirrte ich mich, doch nachdem ich einen Blick auf die Wegbeschreibung geworfen hatte, fand ich mich zurecht und gelangte schließlich um 8:08 Uhr an. Weitere Bewerber waren schon da und ich setzte mich zu einem Kandidaten dazu, der bereits dort wartete. Man sagte uns, dass wir dann gemeinsam rein gerufen werden würden und dem war auch so.

So ca. kurz vor halb 9 betraten wir dann das LH-Gebäude und fuhren alle zusammen mit dem Aufzug in den 3. Stock.
Dort wartete bereits eine Bewerberin vor dem Aufenthaltsraum. Zuerst hielten wir sie alle für eine Psychologin, doch sie war eine normale Bewerberin wie wir auch. Ich war wirklich fasziniert von ihr, denn sie sah aus, wie eine Flugbegleiterin aus dem Buche: Halstuch, schickes Kostüm, blonde Haare mit einer Klammer hochgesteckt und ein zierliches Äußeres, aber elegant.

Insgesamt gab es niemanden, der/die nicht ordentlich angezogen gewesen war. Ein männlicher Mitbewerber hatte die Krawatte zu kurz gebunden, aber naja...keine Ahnung, ob die auf sowas achten.

Kurz was zu unserer Gruppe allgemein: So toll waren die alle gar nicht. Nach allen Erfahrungsberichten, die ich im Forum gelesen hatte, dachte ich "Hey, das sind super Leute da." Aber ich muss sagen, es gab sehr wenige, von denen ich sagen würde, die wollte ich wiedersehen.

Der Mitstreiter mit der kurzen Krawatte musste immer das letzte Wort haben, ständig Kommentare zu allem und jedem geben ( Bsp: Die Psychologie-Studentin meinte: "Lächeln ist der Schlüssel zur Lufthansa" Als wir einmal mehr von ihr aus dem Warteraum geholt wurden, meinte er nur "Bitte Lächeln"
Naja...seine Sache.

Dann hatten wir noch eine, die sich offensichtlich für etwas besseres hielt. Eine andere schien sich ebenfalls etwas auf sich einzubilden und machte einen auf hart (Zitat: "ich hab keine Angst").
Den Mitbewerber, den ich vorher kennengelernt hatte und für eigentlich ganz nett hielt, wurde im Laufe des AC irgendwie immer zurückhaltender und als er aus dem Einzelgespräch kam hat er fast nur noch gestottert. Er dürfe nichts sagen, meinte er und wollte nicht mal sagen, wie es gelaufen war für ihn. Er fügte dennoch an, dass es wohl nicht so toll war, aber sträubte sich vehement, sonst etwas zu erzählen.
Mag sein, dass er Schiss hatte, jemand könnte das mithören und ich will es ihm auch nicht ankreiden, aber leider machte er mehr und mehr auf mich den Eindruck, dass es nicht der richtige Job für ihn sein würde. Ok, steht mir nicht zu ihn zu beurteilen und muss ich auch nicht. Vielleicht sehe ich ihn ja sogar wieder, who knows. Richtig cool war im Prinzip nur die Kollegin von Condor, die ich auch total gerne wiedersehen würde, aber keinerlei Kontaktdaten habe

Dann lief es ab, wie x-Mal schon beschrieben. Eine junge Dame rief uns herein in den Raum mit den Tischen.

Uns wurde der Tagesablauf erklärt und die Unterlagen eingesammelt. Dann wieder zurück in den Aufenthaltsraum.

Nach kurzer Zeit wieder in den anderen Raum. Die Psychologinnen stellten sich vor (eine fehlte, die noch feststeckte wegen des Streiks).

Danach wurden wir schon zum Basteln gerufen. Ich war mit dem Mädchen in einem Team, dass wir alle mit einer Psychologin zu Beginn verwechselt hatten (sie erzählte später, daß sie schon 8 Jahre bei Condor fliegt).
Mit mir im Team waren eine frisch gebackene Abiturientin und eine, die fertig studiert hatte. Wir bekamen die Aufgabe, einen abstrakten Begriff aus dem Bereich "Service" nachzubasteln. Wir entschieden uns für "Freundlichkeit" und bastelten aus aktuellem Anlass einen Service-Schalter mit Männchen mit freundlichen Gesichtern (in Anlehnung an die tausend Leute, die zu diesem Zeitpunkt an Bahn-Schaltern Auskünfte ersuchen würden). Wir hatten alle das Gefühl, die Aufgabe gut gelöst zu haben und auch im Team recht gut harmoniert zu haben.

Danach wieder Aufenthaltsraum und warten.
Dann kam der Englisch-Test und ich hab mir echt manchmal an den Kopf gefasst, was die da hören wollte. Also es war nicht einfach und ich weiß auch, dass ich Fehler gemacht habe. Aber ok, ich habs überlebt.

Dann wieder Warteraum und dort lag die Liste, mit der Reihenfolge für die Einzelgespräche und ich war genau bei der Psychologin, wo ich am Anfang dachte: "Da willst du am wenigsten hin"
Alle waren zwar sehr freundlich, aber manchmal sind einem Leute auf den ersten Blick nicht wirklich sympatisch und so war es eben auch bei mir.
Zu allem Überfluss, war ich der Letzte. Während alle anderen abgeholt wurden zu ihren Gesprächen, musste ich warten und warten und warten. Immer noch war die erste Kandidatin drin und wir haben uns schon gefragt, was da drin abgeht. Schließlich kam die zweite rein und auch dort dauerte es eine ganze Weile wieder. Schließlich waren nur noch die Abiturientin und ich im Warteraum. Dann kam meine Vorgängerin raus und meinte es wäre ok gewesen, was mich etwas beruhigt hat. Ich wurde dann hereingerufen und dann ging das Gespräch los.

Ich muss sagen, es war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte und ich fand die Dame doch recht nett.

Zuerst ging es um meine Motivation, dann darum ob ich schonmal Erfahrungen im Servicebereich sammeln konnte und auch ob es Negatives gab. Dann fragte sie nach unangenehmen Situationen an Bord, welche ich mir da vorstellen könnte. Da ich dachte, eine solche Situation könnte im Rollenspiel abgefragt werden, hatte ich dann welche genannt, wo ich dachte, dass sie eher leicht zu händeln wären (also nichts mit lärmenden Kindern, denn davor hatte ich Angst). Tatsächlich ging sie auf einen der Vorschläge ein. Sie spielte eine Raucherin, die eben während des Fluges rauchen wollte.

Ich bin sehr dankbar, dass die Psychologin keine aggressive Paxin gespielt hatte, sondern eher eine ängstliche, der es körperlich nicht gut geht und Nikotin. Ich habe zunächst beruhigt und verschiedene Dinge angeboten. Da ist sie eher nicht drauf eingegangen. habe weiter beruhigt und schließlich meinen Joker gezogen, das Nikotinpflaster. Da ist sie tatsächlich auch drauf eingegangen. Sie wollte auch Cola für den Kreislauf, nachdem ich vorher nur Wasser und ein Kreislaufmittel angeboten hatte. Ich habe sie noch gefragt, ob sie Erfahrung damit hat und sie meinte "Nein" und da habe ich ihr angeboten, dass wir uns gemeinsam die Packungsbeilage anschauen und dann sehen, ob das Pflaster für sie in Frage kommt.

Das Spiel war dann beendet und wie bei den meisten auch wurde ich gefragt, wie ich mich gefühlt hatte und was ich hätte besser machen können. Das hatte sie mich irgendwie drei Mal gefragt und mir gingen recht bald die Ideen aus.
Als ich dann auf dem Heimweg war, fielen mir echt noch Sachen ein (wie vielen anderen auch), aber es war zu spät.

Dann kamen wir zum englischen Teil und dort fragte sie mich nur, wann ich zuletzt englisch gesprochen hatte und was ich für Alternativen hätte. Das wars dann auch schon. Ich fühlte mich recht sicher, da englisch sprechen mir nicht viel ausmacht.

Zuletzt fragte sie mich wie oft ich bereits geflogen wäre und ob ich mich nach einem Jahr wieder bewerben würde wenns nicht klappt, was ich deutlich bejahte. Danach stellte ich noch ein, zwei Fragen und verließ dann das Gebäude, denn dann hatte ichs geschafft.

Ich traf mich dann noch mit einem Bekannten in Rüsselsheim zum Essen und fuhr dann am Nachmittag nach Hause. Erst im Zug merkte ich, wie müde ich war. Ich nickte sogar ein (passiert mir sonst nie).

Die nächsten Tage verbrachte ich mit warten. Ich war tierisch nervös. Ich träumte nachts von Zusagen bzw. schlief sehr unruhig. Mir fielen noch tausend Dinge ein, die ich hätte besser machen können. Ich ließ immer, wenn ich zu Hause war, mein Outlook offen und schaute 'zig mal am Tag in mein KT.

Donnerstag verging - nichts kam, Freitag - nichts.
Toll, dachte ich mir, am WE tut sich in der Verwaltung eh nichts, aber ich wusste nicht, ob nicht doch Samstag ein Brief kommen würde, der Freitag losgeschickt worden war. Samstag kam - nichts im Briefkasten. Meine Mutter bezeichnete mich als "ungenießbar", womit sie auch recht hatte.

Sonntag dann ein Schock, ich loggte mich in mein KT ein und ein langer Text stand da. "Oh mein Gott", dachte ich mir, aber es war nur die Aufforderung, meine Datenschutzerklärung zu erneuern, was ich auch tat.
Meine beste Freundin hatte mich angerufen und erzählt, sie habe eine Arbeit bekommen, nachdem sie so lange gesucht hatte und ich konnte mich gar nicht richtig freuen für sie, weil ich unter so einer Spannung stand. Außerdem hatten inzwischen 'zig Leute nachgefragt ob ich schon was wüsste und ich habe mir überlegt, "mein Gott was sagst du denen allen, wenns nichts geworden ist?" Es war mir schon peinlich.

Die unterschwellige Anspannung schaffte es sogar, dass sich mein Mundwinkel entzündete, auch ein Zeichen von Stress bei mir (wie bei anderen z.B. Zucken des Augenlids).

Montag verging - nichts kam. Ich war wirklich furchtbar aufgeregt. Das kam nicht zuletzt daher, dass LH das einzige Pferd war, auf das ich gesetzt hatte. Im Falle einer Absage, hatte ich nichts in der Hinterhand. Ich wusste, dass das riskant war, aber ich dachte auch, dass das alles schneller gehen würde mit dem "LH-Casting", da ich mich schon mehrere Wochen zuvor beworben hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch im Praktikum und konnte mich noch um nichts anderes großartig kümmern.

Wie dem auch sei, ich beschloss, mir Alternativen zu suchen, jedoch nichts zu machen, bevor ich nicht endgültig eine Absage hatte.

In den ganzen letzten Tagen bin ich komischerweise immer wieder mit LH, Himmel oder Flugzeugen konfrontiert worden...so als wenn mich das verfolgen würde. Es war wirklich schlimm.

Dann Dienstag - morgens nach dem Aufstehen, habe ich wieder alles gecheckt aber nichts da. Da ich einen Termin in der Stadt hatte, musste ich zwangsläufig aus dem Haus. Ansonsten wäre ich daheim geblieben und hätte wieder wie auf Droge meine Mails und das KT gecheckt.
Ich kam gegen frühen Nachmittag heim. Ich sah in den Briefkasten und....zwei Briefe!!! Oh mein Gott. Ich schaute drauf. Der erste war an meine Mutter. Der zweite war an mich.........................aber nicht von LH!!!! Buhuuu! ich ging also rein und startete meinen PC und warf wieder mein Outlook an. Da war eine Mail mit dem Titel "Service Professionals"

Aaaaaahhhh...mein Puls schlug unglaublich schnell. Und es war..................................................eine.......................................ZUSAGE!!!!!!!!

Ich konnte nicht mehr, Ich habe allen Leuten sofort davon erzählt. Ich war /bin so froh, denn ich habe echt gelitten.

Ich möchte allen damit sagen, egal wie hart es kommt: Streik/ unsympathische Psychologin/ nervende Wartezeit....kämpft für euren Traum, auch wenn die Umstände noch so widrig sind.

Yours, icy


Airbus A340 der Lufthansa beschleunigt zum Start

Hallo zusammen,
mein AC ist zwar schon ein bisschen her (19.02.), aber ich musste zwischendurch nochmal nach Frankfurt fürs Medical. Hier mein Bericht:

Das AC war richtig super. Treffpunkt war um 8:30 Uhr am Empfang der Lufthansa-Basis (Tor 21). Es fährt ein Personalbus vom Terminal 1, Ankunftsebene (glaube Halle B) direkt zum Tor 21, den die Bewerber kostenfrei nutzen können. Am Empfang holt man sich seinen Besucherausweis gegen Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses ab. Dort waren schon die ersten Bewerber. Ich habe mich mit einer die restliche Zeit unterhalten, was die Aufregung etwas gesenkt hat.

Um halb neun wurden wir aufgerufen und man hat uns den Weg zu unserem Aufenthaltsraum erklärt (3. Stock im Nebengebäude). Dort waren Stehtische aufgebaut. Kaffeeautomat und Wasser standen kostenfrei zur Verfügung. Nachdem wir uns kurz untereinander kennen gelernt hatten, wurden wir abgeholt und gingen zum Konferenzraum. Dort hat uns eine Psychologie Studentin/Praktikantin kurz den Tagesablauf erläutert (Einsammlung des Personalbogens mit Lichtbild (Name auf der Rückseite nicht vergessen) und der schriftlichen Bewerbungsunterlagen, Gruppenaufgabe, Englischtest und persönliches Vorstellungsgespräch). Anschließend kamen zwei Kolleginnen um das AC-Team zu vervollständigen. Eine davon war aktive Flugbegleiterin und die zweite war Flugbegleiterin, fliegt aber aus privaten Gründen nicht mehr.

Nachdem die Praktikantin die Unterlagen eingesammelt hatte, wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Als Gruppenaufgabe (4 Bewerber) sollten wir uns kurz vorstellen und sagen warum wir ausgerechnet zur Lufthansa wollen. Die ehemalige Flugbegleiterin hat alles fleißig notiert. Anschließend sollte einer die Aufgabenstellung vorlesen (Entwerfen Sie ein 3D-Geschenk für Lufthansa-Passagiere) und dann hatten wir 10 Min Zeit. Wir haben uns schnell auf eine Lufthansa Gift Card geeignet mit jeweils verschiedenen Beträgen für die Unterschiedlichen Klassen. Die Karte war schnell 3D-mäßig fertig ;).

Anschließend sind wir wieder in den Aufenthaltsraum und haben auf die anderen Gruppen gewartet. Nach einer Pause ging es wieder in den Konferenzraum für den Englischtest. Der Bestand aus 50 Fragen, jeweils 25 auf der Vorder- bzw. Rückseite und bestand aus Multiple-Choice-Fragen (gefragt waren Sachen wie interested [u]in[/u], asking [u]for[/u] etc und sehr kurze Lückentexte, bei der man ein Wort ergänzen sollte). Bewerber, die fertig waren konnten im Aufenthaltsraum warten. Wir erhielten eine Liste aus der ersichtlich war, welcher Bewerber in welcher Reihenfolge bei welchem AC-Teamer sein Vorstellungsgespräch hatte. Als der letzte Englischtestschreiber fertig war, mussten wir noch etwas warten bis der Englischtest ausgewertet war und anschließend konnten wir in den Konferenzraum zurückkehren.

Dort hieß es warten bis man aufgerufen worden wurde. Das Vorstellungsgespräch bestand aus Einleitung (wie gefällt es Ihnen bei uns, hatten Sie eine gute Anfahrt etc) und dann generelle Fragen über die eigene Person anhand des Lebenslaufs, dann wurde ich gefragt, ob ich bereits Konflikte oder Probleme während meiner Ausbildung bzw. Ziviersatzdienstzeit hatte und ob ich mir mögliche Problemsituationen an Bord vorstellen könnte. Dann wollte Sie wissen, was meine persönlichen Schwächen (z.B. Stress) sind (damit war Sie zufrieden, mit Verweis auf eine Fortbildung gegen Stress die ich hatte) und wie das bei mir im Alltag aussehen würde.

Anschließend gab's die Rollenspielsituation. Sie war Passagierin, ich war Flugbegleiter und Problemstellung: Die Pax war zu "kräftig" und kann aus Sicherheitsgründen nicht in der Notausgangsreihe sitzen. Dafür waren drei Stühle nacheinander neben einer Wand aufgebaut. Ich kam aus Richtung Tür auf sie zu und meinte: Guten Morgen, wohin sie fliegen würde (also ob Sie noch einen Weiterflug hat) und sie meinte, sie fliege nach Michigan und besuche Ihre Schwester. Ich meinte dann, der Gurt würde sehr eng sitzen und ich würde ihr gerne einen Verlängerungsgurt anlegen, allerdings ist das in der Notausgangsreihe leider nicht möglich. Sie meinte, ihr gefällt es an ihrem Sitzplatz sehr gut, die Beinfreiheit wäre super und das mit dem Gut würde schon in Ordnung sein. Daraufhin erwiderte ich, dass bei unserem Flugzeugtyp die letzten Sitzreihen sich verkleinern und vor einem nur ein halber Sitz ist. Dort könnte ich problemlos den Verlängerungsgurt montieren, sie hätte ebensoviel Beinfreiheit und ich würde ihr in allen Servicefragen persönlich zur Verfügung stehen (Getränke, Zeitung etc). Das ging noch ein paar Dialoge hin und her, aber sie meinte dann, sie verstehe zwar noch nicht genau warum ich möchte, dass sie unbedingt mit nach hinten kommt, aber sie würde mir einfach folgen.

Anschließend zurück zum Interviewtisch und sie meinte, was wäre grade passiert und was hätte ich besser machen können. Hatte dann erwidert, dass es schwierig war, als die Pax nicht nachlassen wollte und ich, sollte das in Wirklichkeit geschehen sein mit meinem selben Erfahrungsstand, dass ich zuerst einen erfahrenen Kollegen gefragt hätte, sonst auf mein Flight Training zurückgegriffen hätte. Damit war sie zufrieden und sie wollte wissen, ob ich generell noch Fragen hätte. Meinte, sofern es zu einer Zusage kommen sollte ob die Lehrgangstermine für Juli schon feststehen würden. Sie antwortete, leider noch nicht, aber die Anmeldung würde über das Career-Terminal laufen.

Danach bin ich zurück in den Konferenzraum und hatte auf eine Mitbewerberin gewartet. Am Empfang habe ich meinen Besucherausweis abgegeben und Personalausweis zurückbekommen und dort warteten aucvh schon die 13:00 Uhr - Bewerber.


Ich hoffe mein Erfahrungsbericht kann dem/der einen oder anderen etwas weiterhelfen. Soooo schlimm wie manche meinen, ist das nicht. Die sind alle super nett und wissen, dass man normalweise aufgeregt ist ;) Meine Zusage von Lufthansa habe ich zwei Tage nach dem AC erhalten (insgesamt 3 E-Mails). Einmal die Zusage, einmal die Bitte, die Daten für die Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZUP) im Career-Terminal einzugeben (alle gemeldeten Haupt- und Nebenwohnsitze innerhalb der letzten 10 Jahre) und die Bitte, sich einen Lehrgangstermin zu buchen. Dann muss man sich beim medizinischen Dienst noch einen Termin für die Flugtauglichkeitsuntersuchung geben lassen. Start dafür ist scheinbar immer um 11.00 Uhr an bestimmten Tagen. Das Medical bestand aus Urinprobe, Blutprobe, Hörtest, Sehtest, Ruhe-EKG und Lugenfunktion sowie der ärztlichen Untersuchung. Infos für die ZUP und dem Medical gibt's als Flyer beim Vorstellungsgespräch.

 

Beste Grüße und allen Bewerbern viel Erfolg! Vielleicht sieht man sich im Lehrgang oder "auf Strecke" :).
Mike
 

Airbus A340 rollt zur Startbahn auf dem Flughafen Düsseldorf
So....jetzt hatte auch ich meinen AC Termin- gestern um 13 Uhr.
Zuerst haben wir uns alle an Tor 21 eingefunden...nach und nach...14 Personen insgesamt- alle zwischen 19 und 29 Jahren...11 Frauen, 3 Männer...niemand aus der Fliegerei, was mich sehr überrascht hat.
Gemeinsam sind wir dann zum AC Gebäude gegangen, wo wir dann ca. 5 Minuten warten mussten, bevor uns ein sehr lustiger Psychologie- Student den Tagesablauf erklärt hat.

Anschließend wurden die Personalbögen und Passfotos und die Kopien des Personalausweises eingesammelt (NICHT VERGESSEN!!!).
Dann kamen die drei Psychologinnen rein und haben sich vorgestellt...2 von ihnen sind auch noch aktive FB...alle drei sahen sehr nett aus.
Wir wurden dann in 3 Gruppen aufgeteilt- ich war in einer Gruppe mit 4 Personen. Die Aufgabe bestand darin, LH in 3D darzustellen mit Papier, Schere, Kleber und Stiften....!
Das alles in 10 Minuten...ich muss sagen, dass es nicht leicht ist, ein gesundes Mittelmaß zu finden und nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig zu sagen....man hat ja auch nicht unbegrenzt Zeit...sollte also auch nicht zu lange diskutieren über die Ideen....dann sagt der eine was, was man auch gerade sagen wollte....;-)))man kann ja auch nicht ständig sagen:"Was haltet ihr denn davon....; wie findet ihr....; darf ich mal die Schere haben.....!!!" und das tun natürlich alle... da kommt man sich irgendwie blöd vor...

...aber gut, auch das war eigentlich ok...nach dem Basteln sollten wir was dazu sagen, wie es uns gefallen hat...."Natürlich sehr gut, hat Spaß gemacht...man hat ja schon lange nicht mehr gebastelt....und einer aus unserer Gruppe hat unser Ergebnis dann noch zusammengefasst.

Weiter ging`s in den Aufenthaltsraum (niemand hat uns hier beobachtet...außerdem ist der Raum auch viel zu klein, passen kaum 20 Leute rein!!!)...für ca. 10 minuten.

Dann hat der Psychologiestudent den Englischtest ausgeteilt---mit den Worten " auch Nativespeaker schaffen keine 100%!!!!!"
Na supi.....und so muss ich auch sagen....obwohl ich fließend Englisch spreche, dass der Test sehr, sehr, sehr schwer ist. Also mit ein bisschen englisch Grammatik wiederholen schafft man den nicht...ich würde sagen, man muss auf jeden Fall im Ausland gewesen sein....
Ich bin mir nicht sicher wie der Test bei mir war...aber eher schlecht als gut;-(((((....

Kaum war ich aus dem Test raus, wurde ich auch schon ins Einzelgespräch gerufen, ich hatte eine sehr nette Psychologin:
die Fragen: wo kommt Ihr Name her, wie es mir geht und auch gefällt hier bei LH, ob ich eine gute Anreise gehabt habe, warum ich so lange studiert habe um jetzt doch Flugbegleiterin zu werden, was meine Eltern dazu sagen, warum ich FB werden will, ....dann auf Englisch 4 Fragen: die Pflichten eines FB, die Nachteile des Berufes, was ist guter Service für mich, wie ich mich selbst beschreiben würde (Stärken, Schwächen).....und abschließend noch das Rollenspiel: sie spielte eine Passagierin, die raucht....sie hat sich aber fast sofort auf mich eingelassen. Ich bin natürlich (gebückt) auf sie zu: "Sie können aus Sicherheitsgründen nicht rauchen, ich würde Sie bitten die Zigarette umgehend auszumachen"....Alternativen angeboten: Kissen, Decke, Magazine, etwas zu trinken (Kräutertee)...darauf hat sie sich eingelassen....

Danach sollte ich sagen, wie ich mich dabei gefühlt habe, wie ich mich und mein Verhalten einschätze (gut oder schlecht)....und dann hat sie gefragt, ob ich noch Fragen hätte: habe gefragt, wann ich frühestens anfangen könnte (im Falle einer Zusage) bzw. wann es Lehrgänge gibt....:im Herbst war die Antwort. Dann noch die Frage, wann ich anfangen könnte.

Das war`s....um 15:00 Uhr war für mich bereits alles gelaufen...ging also sehr schnell...was ich sehr angenehm fand.

soooo...und jetzt warte ich mal wieder.....und hoffe so sehr, dass es geklappt hat;-))))) drückt mir die Däumchen...

Ich denke mal morgen bzw. am Montag weiss ich mehr.

Die nächste Hürde ist genommen, war heute beim AC in Frankfurt...
Termin war um 13:00, also um 6 aufstehen, um halb 8 in die S-Bahn und ab nach MUC...Abflug nach FRA um 10:25.

Am Gate dann schon die ersten Mitbewerber getroffen... Nachdem der Pilot beim Landen erstmal den Flieger halb zerlegt hatte, sind wir zur LH-Basis gestiefelt.

Nach erneutem Einchecken und Sicherheitskontrolle trafen sich alle Bewerber (heute: 19) um sich das Procedere von den wohlbekannten Psychologie-Studenten (immerhin 7. Semester) erklären zu lassen. Dann stellten sich noch die Hauptpsychologen vor und nach kurzer Pause ging's an die Gruppenarbeit.

Thema: STANDARD. "Stellen Sie den Lufthansa-Konzern in 3D dar". Dank supernetter Gruppe und Arbeitsteilung lustig und locker gelöst...

Danach ging's in die nächste Pause. Zu den Gerüchten, ob man dabei beobachtet wird, kann ich nix sagen, hab zumindest keine Kameras entdeckt...

Nach ca. 15 Min. war dann der Englischtest dran. Multiple-Choice, hohes Niveau, aber mit Sprachgefühl lässt sich das meiste lösen...ich musste leider 3-4 mal raten, da mir die Formulierungen einfach nicht geläufig waren...sollte aber keinen beunruhigen, wir hatten auch eine USA-Geborene dabei, sie meinte, sie hätte auch nicht alles sicher gewusst (zwecks BE<->AE).

Schließlich der (meiner Meinung nach) schwierigste Teil: das Einzelgespräch.
Am Anfang so die Standardfragen: Warum möchten sie FB werden, was macht für sie guten Service aus, was sind die Aufgaben eines FB...
Dann wurde auf Englisch nach meinen Stärken und Schwächen gefragt...da hab ich mich des öfteren verfranst, hab die Begriffe einfach nicht mehr gewusst (partieller Blackout), wie z.B. Zuverlässigkeit, Kommunikationsstärke und solches Zeug...aber mit Umschreibung kommt man halbwegs klar (hoff ich zumindest).

Im Rollenspiel sollte ich einen älteren Herren davon überzeugen, dass er sein Schoßhündchen nur im Transportkäfig mitnehmen darf. Er hat sich zwar anfangs gesträubt ("der arme Hund, den will ich nicht weggeben" usw.), aber dann hab ich ihn höflich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass es nunmal Vorschrift sei und ihm auch gesagt, was ohne Käfig alles passieren könnte. Das hat dann gezogen, denn er war ja sehr besorgt um sein Hündchen... Hab ihm dann gesagt, dass er den Käfig ja auf dem Nachbarsitz festschnallen kann, dann ist sein Hund ja auch in seiner Nähe und dass ich noch etwas Wasser etc. für den Hund bringe...

Danach zurück zum Airport und Warteliste...hat aber alles ganz gut funktioniert.

Alles in allem ein sehr schöner Tag, da man jede Menge supernetter Leute kennenlernt, die genauso nervös sind wie man selbst...oder gar noch mehr...
Die Psychologen sind auch nur Menschen und eigentlich ganz nett, also keine Angst.

Jetzt hoffe ich mal auf nen positiven Bescheid (ca. 1 Woche), damit ich bald fliegen kann!!!
Lehrgänge sollen übrigens bereits im Oktober / November sein...


Diese Texte sind Eigentum des Autors.
Kopieren - auch auszugsweise - ist nur nach vorheriger, schriftlicher Genehmigung durch flugbegleiter.net gestattet. Jede Zuwiderhandlung wird geahndet.

Hier mein Bericht zum Ablauf bei HHI:

Wir waren eine Gruppe von 10 Bewerbern, und drei Damen von HHI.

Zunächst sollte sich jeder auf Englisch vorstellen, allerdings nicht Name, Alter etc, dann das wissen die ja sowieso, sondern jeder sollte eine kleine Geschichte erzählen.
Irgendwas, was einem grad so einfiel.

Danach musste die ganze Gruppe aus ca 20 Begriffen wie z.B. Teamfähigkeit, Belastbarkeit etc gemeinschaftlich die drei wichtigsten raussuchen.
Danach wurden wir in drei kleine Gruppen eingeteilt, und jede Gruppe bekam einen der Begriffe. Wir hatten 15 Minuten Zeit, um die Merkmale bzw Definition zu erarbeiten,
und mussten das dann vortragen, und zwar sollte jeder aus der Gruppe etwas dazu sagen.

Danach gab es Rollenspiele für jede Gruppe, wir mussten eine Situation mit einem schwierigen Pax lösen: einmal war kein vegetarisches Essen an Board, dann wollte sie beim Start am Laptop arbeiten,
und zuletzt hatte sie sich die Kleidung mit einem Kaugummi am Sitz beschmiert.

Es gab eine kurze Pause, danach haben die drei dann erzählt, wie der Beruf so aussieht, z.B Geld, dass man im Sommer sehr, sehr viel fliegt, und dass gerade ab Hamburg viele ethnische Flüge stattfinden, die
wirklich sehr anstrengend sind etc. Aber sie sagten auch, wenn man damit umgehend kann, macht der Job sehr, sehr viel Spaß, und HHI ist eine nette kleine Firma etc. Also alles was man so wissen muss.

Danach gabs dann noch einen ca 40-minütigen Test, wo man nochmal seine Stärken und Schwächen aufschreiben sollte, und warum man FB werden möchte.
Dann noch Allgemeinwissen, z.B aus Politik, Geographie, etc und ein paar Fragen zu HHI. Es gab eine Übersetzung eines Textes vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt, und zuletzt einen englischen Text, den man dann wahlweise in Französisch, Arabisch, oder sonst eine Fremdsprache übersetzen sollte.

Das ganze hat ca. 3 1/2 Stunden gedauert, und es war wirklich eine sehr freundliche und angenehme Atmosphäre. Die Damen waren sehr nett, und wir haben uns alle wohlgefühlt.
Ich kanns kaum erwarten endlich anzufangen, und werde mir zu Weihnachten ein türkisches Wörterbuch wünschen, damit ich meine Gäste dann auch verstehen kann.


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von flyben:

Hallo Leute,
kürzlich habe ich mich bei der Condor als Flugbegleiter beworben und möchte euch erzählen wie es abgelaufen und auf was ihr achten solltet!

Zu allererst habe ich natürlich meine schriftliche Bewerbung geschrieben. Diese habe ich sehr ernst genommen und detailliert und ausführlich mit super Fotos und allem was dazu gehört geschickt... (Zeugnisse, Arbeitszeugnisse, Bestätigungen, usw...) Vor allem im Motivationsschreiben habe ich mir sehr genau überlegt, was ich wie schreibe. Greift ruhig auf Hilfe zurück (Freunde, Familie Probelesen lassen, ob es zu euch passt etc.)

Nach dem Absenden habe ich nach 2 Tagen die Nachricht bekommen, dass der hinterlassene Eindruck positiv war und ich online einen English Test machen soll.
Dazu wird ein Link geschickt und ihr bekommt ein Passwort mit Benutzernamen. Bedenkt, ihr habt für diesen Test nur eine Chance und wenn ihr ihn einmal gestartet habt läuft die Zeit gnadenlos ab! Er ist machbar, aber ihr solltet ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen und euch gegebenenfalls die Grammatik noch einmal anschauen (Tipp: „English Grammar in Use“)

Wieder zwei Tage nach diesem Test habe ich erneut eine Bestätigung bekommen, dass der Test ausreicht, und ich zu einem gewissen Datum in Kelsterbach um 12:30 zum berüchtigten Assesment-Center erscheinen soll.

Also rasch den Flug nach Frankfurt gebucht. Von diesem Zeitpunkt an war noch ca. 1 Monat bis zu dem Termin. Nutzt diese Zeit, alles zu organisieren. Ich habe alle Unterlagen noch X-mal kopiert, damit man sich da Peinlichkeiten erspart! Außerdem habe ich mir so ziemlich alle Infos über Condor die ich finden konnte ausgedruckt und immer wieder durchgelesen! Weiters habe ich mir eine Liste mit einigen Fragen á la „Warum möchten Sie FB werden, Warum Condor, Vor und Nachteile,…“) ausgedruckt und immer wieder angesehen!

Und dann ging‘s auch schon los. Unbedingt Pünktlich sein!! Nach und nach sind alle eingetrudelt. Wir waren zu neunt und die Stimmung war gut und jeder half jedem!
 
Zum Dress: Alle waren Ausnahmslos im Anzug(m) oder Bluse/Rock(w). Legere war niemand!
 
Mädels: Rock über die Knie, Bluse und keine Hammer-Absätze. Manche hatten Halstücher. Dezent aber hübsch geschminkt und Schmuck auch dezent halten, aber vorhanden! Was die Haare betrifft, entweder hochgesteckt oder in einem Zopf hübsch zusammengebunden.

Männliche Bewerber: Neutraler, schicker Anzug und dazu eine passende Krawatte. Haare etwas gestylt kann nicht schaden. Wie gesagt, bei mir war keiner in Jeans gekommen.
Versucht einfach gepflegt, freundlich und hübsch auszusehen und „Ausreißersachen“ wie Mega-Ausschnitt oder Blümchenkrawatte sind sicher fehl am Platz!
 
Dann hieß es warten. EWIGES warten.
Bringt Nerven mit. Die lassen euch ganz schön Zappeln 

Und dann ging‘s plötzlich ganz schnell: Eine nette Dame hat uns in einen Raum gebracht, wo wir nach kurzem weiteren Warten einem gut 10-Köpfigen Auswahlteam vorgestellt wurden. Ich hatte den Eindruck, die waren alle supernett und das war eine riesen Erleichterung!

Und dann wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt und in einen Raum geführt, wo bereits Bastelsachen bereit lagen. Wir  bekamen 15min. um uns vor dem Komitee in der Gruppe zu überlegen, wie man die Crew motiviert, den Bordverkauf steigern kann und innovative Ideen einbringen kann. Diese Aufgabe viel mir sehr schwer und sie war von meiner Seite aus sicher nicht überragend!!
Mein Eindruck war der: Versucht nicht, eine führende Position einzunehmen und auch nicht einfach nur mitzulaufen. Unterbrecht niemanden und bringt euch mit ein. Seid ihr selbst und hört auf euer Gefühl!
 
Nach weiterem Warten kam dann das Einzelgespräch. Was für Fragen da kommen können? So gut wie alle! Ich war über eine halbe Stunde in dem Raum mit ein paar von den Damen und sie haben mich so gut wie alles gefragt. Auf Deutsch, Englisch, privates, berufliches…
Ein paar Fragen:
-Was sind Ihre Nachteile?
-Was ihre Vorteile?
-Warum FB
-Warum Condor?

Dann kamen noch drei Rollenspiele (1.Rauchen im Flieger. 2. Dame will Handgepäck nicht vom Notausgang wegräumen und 3. Ein Crewmitglied ist faul und hilft nicht genug mit…)
Seid kreativ, die perfekte Lösung wird nicht erwartet… Hauptsache ihr macht was Sinnvolles!
Dann wurde der Spieß umgedreht und ich durfte Fragen stellen! Seid vorsichtig... übertreibt es nicht!
Und plötzlich hieß es: Vielen Dank, sie dürfen gehen…
Und das war‘s!
3Tage später hieß es quasi: "Vielen Dank, sie werden genommen und wir laden Sie zu unserem Lehrgang ein und schicken Ihnen einen Vertag" :)
 
Mein Resümee: Bereitet euch gut auf alles vor! Seid ihr selbst und immer Freundlich! Es ist echt nicht leicht und man sollte es wirklich wollen! ABER: Es sind auch Airline Mitarbeiter nur Menschen und wir wurden von ihnen auch als solche behandelt!! Also kein Grund zu Angst aber nehmt es dennoch nicht auf die leichte Schulter!

Ich wünsche euch damit allen viel Erfolg und vielleicht bis Bald!

 

 

von: Ariadne
Boeing 757-300 der Condor kurz vor der Landung

Hallo, ich bin einige Jahre bei der Condor Flugbegleiterin gewesen, dann zur Lufthansa gewechselt. Ich kann mich noch gut an mein Vorstellungsgespräch in Kelsterbach erinnern...und ich weiß, wie ich mich gefühlt habe und ich war sicherlich genauso aufgeregt wie Ihr es jetzt seid...
Meine Tipps für Euch:

1. Erscheint unbedingt pünktlich zu Eurem Termin, lieber eine Stunde dort warten, als durch Stau etc. in Stress geraten. Diejenigen, die mit dem Flieger auf Stand-by-Basis anreisen - immer einen Flieger eher nehmen, sofern möglich. Es kann immer Verspätung geben. Solltet Ihr tatsächlich unter Zeitdruck geraten, ruft bei der Condor an, sagt, dass Ihr Euch verspäten werdet und warum. Auf dem Einladungsschreiben findet Ihr eine Telefonnummer.

2. Die Condor kennt Euch nicht, sie will Euch durch diesen Tag kennenlernen. Also es gilt: einen guten Eindruck hinterlassen. Für die Damen: im Rock erscheinen. Die Herren - Hemd und gepflegte Hose, besser noch Anzug mit Krawatte. Auch wenn es dem einen oder anderen overdressed erscheinen mag - man will sehen, wie Ihr eventuell später in der Uniform aussehen werdet. Der Rock knielang, niemals Mini auch nicht bei besonders schönen Beinen...
Ansonsten gepflegtes Äußeres ist Pflicht, gewaschene Haare, dezentes Make-up, Lippenstift, Lidschatten sind selbstverständlich. Keine sichtbaren Piercings, keine Tatoos. Geputzte Schuhe! Im Notfall Ersatzstrümpfe einpacken, auch ich bin eine Laufmaschen-Queen...
Haare hochstecken oder zusammenbinden, sollten sie länger als eine Handbreit über dem Kragen liegen, flechten oder besser noch: Hochsteckfrisur. Dezenten Schmuck, keine Riesenketten oder Ohrringe.

3. Nach dem Englischtest darf der eine oder andere schon wieder heimfahren. Er ist aber machbar, keine Angst. Buchempfehlung: English Grammar in Use. nochmal ein Überblick über die englische Grammatik.

4. Dann gibt es ein persönliches Gespräch. Vorher sollte man sich über folgende Fragen im Klaren sein und eine Antwort parat haben. Dies lässt sich gut mit einer Freundin üben.
- Warum willst Du Flugbegleiterin werden? Es ist wichtig, hier eine gute Begründung zu liefern, besonders wenn man eventuell ein Studium aufgeben will oder schon länger in einem anderen Job arbeitet. Man sollte klare Vorstellungen haben, was es bedeutet, Flugbegleiter zu sein, am besten immer schön im Forum lesen und fragen. Wie sieht der Alltag aus?
- Wie muss eine gute Flugbegleiterin sein?
- Wie bist Du zu dem Entschluss gekommen, Dich bei der Condor zu bewerben?
- Was wirst Du tun, wenn Du nicht genommen wirst? - Klar, noch mal versuchen!!
-Hast Du Dich schon woanders beworben? - Mein Tipp- bei der Wahrheit bleiben.
-Warum willst Du bei einer Ferienfluggesellschaft arbeiten?
- Welche Vorteile hat der Beruf eines Flugbegleiters?
-Welche Nachteile?
-Unterstützt Dich Deine Familie darin?
-Was weißt Du über die Condor? (Homepage besuchen, da steht alles drin. Flugzeugtypen und ungefähres Streckennetz sollte man unbedingt kennen!)

5. Dann gibt es noch ein Rollenspiel:
z.B. Ein Vegetarier hat an Bord sein Essen nicht bekommen, es ist nicht beladen. - mögliche Lösung: immer versuchen, den Gast zufrieden zu stellen. Immer höflich bleiben, nicht diskutieren. versuchen, aus anderen Essen etwas zusammenzustellen. Obst anbieten. wenn gar nichts mehr hilft, vielleicht einen eigenen Joghurt oder so etwas. Es geht hier nicht um die perfekte richtige Lösung, man will sehen, ob Du flexibel bist.
z.B. ein Gast kommt aus dem Urlaub zurück, er fragt, was es Neues in der Welt gibt, da er keine Zeitung gelesen hat. - also, einen Tag vorher mal Nachrichten schauen bietet sich gut an.
z.B. ein Gast beschwert sich über seinen Sitzplatz, will lieber am Fenster sitzen...
etc.
z.B. Flugroute nach Mombasa - wie geht die? Keine Angst, man muss ungefähr das Streckennetz kennen, wissen das Mombasa in Kenia liegt und dann die Länder nennen, die etwa überflogen werden müssen.

Ich kann Euch nur sagen, bereitet Euch gut vor, hört genau hin. Wenn Ihr eine Frage nicht verstanden habt, noch mal nachfragen. Immer freundlich sein, lächeln, Blickkontakt halten. Dialekt vermeiden. Sich immer im Klaren sein, dass man Euch kennenlernen will. Nicht verrückt machen lassen. Wenn Ihr noch Fragen habt, einfach posten, ich bemühe mich, sie zu beantworten. Bis dahin, viel Glück.

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